14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefe.
Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Die Höhen. 41
Die Türen und Fenster haben die Forin von großen Rundbogen. Da,
wo der Fußboden erhöht erscheint, stand der Altar, auf dem der Burg-
kaplan die Messe las. Gegenüber von dem Eingange der Kapelle liegt
ein größerer Raum, der als Rittersaal bezeichnet wird. Erhellt wird er
durch ein auf der Nordseite eingehaueues Fenster. Sieht man vom Fenster
nach unten, so blickt man in die schwindelnde Tiefe. Den nächsten Raum
nennt man das Zimmer der Burgfrau. Eine Tür wird vom Führer
geöffnet, und wir treten in das Burgverließ mit der Folterkammer ein.
Der Führer zündet die Laterne an und leuchtet in einen 20 m tiefen
Schacht. Wer in diesem Burgverließ gefangen saß, war unrettbar verloren.
Am oberen Rande liegen eine Reihe Totenschädel und Beinknochen. Woher
mögen diese sein?
Eingangstor, Mauerreste und Teile des Wallgrabens lassen er-
kennen, daß der Regenstein früher eine Festung war. An einem Steine
sinden wir sogar noch einen ausgearbeiteten Adler. Welchem Staate
mag demnach diese Festung angehört haben? Sie wurde von dem
Großen Kurfürsten erbaut. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges war
sie längere Zeit in dem Besitze der Franzosen, die von hier aus das
umliegende Gebiet sehr bedrückten. Friedrich der Große entriß später den
Franzosen die Festung. Bei der Eroberung wurden die Mauern bis zum
Erdboden niedergerissen. So steht die Ruine Regenstein heute noch da.
Dort, wo früher die Ritter trotzig in das Land hinabschauten, dort, wo
später Soldaten die Festung bewachten, sehen wir heute an sonnigen
Tagen fröhliche Harzwauderer. Durch das, was wir gefeheu und was
wir gehört haben, ist uus ein Stück vergangener Zeit in die Erinnerung
gerufen worden.
c) Die herrliche Aussicht vom Regenstein.
Ehe wir uns trennen, genießen wir vom höchsten Punkte noch die
herrliche Aussicht. Wir wenden uns nach allen Richtungen. Im S. sehen
wir Blankenburg und dahinter die Teuselsmauer. Über alle Berge
und Hügel erhebt sich im Sw. das Haupt des 1140 m hohen Brockens,
das oft vom Nebel umhüllt ist. Im N. und O. blicken wir in die weite
Ebene. Durch das Fernglas erkennen wir Quedlinburg mit seinem
hochragenden Schloß und Halberstadt mit den weißen Türmen des
Domes.
Wir scheiden vom Regenstein. Unvergeßlich werden uns diese genuß-
reichen Stunden bleiben: gern werden wir oft davon plaudern.
3. Spiegelsberge und Hoppelberg.
Nahe bei der Stadt Halberstadt erheben sich die Spiegels berge.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts lagen sie noch als kahle Felsen
da. Jetzt sind sie mit herrlichen Wald- und Gartenanlagen geschmückt.
Den Grund dazu legte der Domherr Werner von Spiegel, nach dem die
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Werner_von_Spiegel
Die Niederungen. 33
Getreide und die Vorratskammern befanden sich alle unter einem Dache.
Wir treten durch das hohe Tor ein und befinden uns auf der Tenne
oder Diele. Zur linken Hand sind die Stallungen für die Kühe^ und
Pferde. Darüber sind die Räume für das Getreide. Aus dem Stroh,
das vor der Scheune liegt, suchen der Hahn und die Hühner die Körner
heraus. Eine Treppe führt auf den Futterboden. Wir gehen gerade aus
und erreichen das Flet (der zwischen Diele und Wohnhaus liegende Haus-
flur). Am Herde steht die Hausfrau und bereitet das einfache Mittags-
brot. Von hier aus kann sie alles beobachten. Die Tochter trägt in
diesem Augenblicke in einem großen Korbe den Kühen Futter hin. Über
dein Herde erhebt sich der gewaltige Rauchfang, in dem verschiedene
Schinken und andere Fleischwaren hängen. Von hier aus gelangen wir
in die Wohnräume und Kanunern. Um das Einzelgehöft liegen die Gärten,
Felder und Wiesen. Um den Hof zieht sich ein mit Buschholz be-
wachsener Damm, der vor Überschwemmungen schützen soll (Wische).
Bei dem fränkischen Gehöste lagen die Wohn- und Wirtschasts-
gebäude gesondert. Die Giebelspitze überragt häufig ein Balken mit einem
Sterne. In einzelnen Wifcheorten vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen
(40—25 cm), zu dem zwei Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke.
Das Brett hängt neben der Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit
nimmt eine Magd die beiden Hämmer und trommelt auf dem Brettchen.
Die weithin schallenden Töne rufen das Gesinde zu Tisch.
Rätsel: Jin Ratlebenschen Dom, da steu 1ne gele Blom, wer de gele Blom
will pflücken, de mut den ganzen Dom {erdrücken.*)
Der Hansjochen Winkel.
Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land,
in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans Joachim,
kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname übertrug sich
der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt. Weil
die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be-
wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte
und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der,
welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen-
winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels
waren Wenden.
Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor-
zeit. Wann und von wem diese Grabstätten, kurz Hünengräber, erbaut sind,
weiß niemand zu sagen. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor
Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf einem Hügel setzte man
in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte den Boden mit
Steinplatten oder Ton. Über die senkrecht stehenden Steine fügte man gewaltige
Decksteine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze
und Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach
unterscheidet man Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Bronzezeit
und Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über
30 m lang und 9 m breit.
*) Das Ei.
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 3
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Die Niederungen. 47
Getreide und die Vorratskammern befanden sich alle unter einem Dache.
Wir treten durch das hohe Tor ein und befinden uns auf der Tenne
oder Diele. Zur linken Hand sind die Stallungen für die Kühe und
Pferde. Darüber sind die Räume für das Getreide. Aus dem Stroh,
das vor der Scheune liegt, suchen der Hahn und die Hühner die Körner
heraus. Eine Treppe führt auf den Futterboden. Wir gehen gerade aus
und erreichen das Flet (der zwischen Diele und Wohnhaus liegende Haus-
slur). Am Herde steht die Hausfrau und bereitet das einfache Mittags-
brot. Von hier aus kann sie alles beobachten. Die Tochter trägt in
diesem Augenblicke in einem großen Korbe den Kühen Futter hin. Über
dem Herde erhebt sich der gewaltige Rauchsaug, in dem verschiedene
Schinken und andere Fleischwaren hängen. Von hier aus gelangen wir
in die Wohnräume und Kammern. Um das Einzelgehöft liegen die Gärten,
Felder und Wiesen. Um den Hof zieht sich ein mit Buschholz be-
wachsener Damm, der vor Überschwemmungen schützen soll (Wische).
Bei dem fränkischen Gehöfte lagen die Wohn- und Wirtschafts-
gebäude gesondert. Die Giebelspitze überragt häufig ein Balken mit einem
Sterne. In einzelnen Wischeorten vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen
(40—25 cm), zu dem zwei Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke.
Das Brett hängt neben der Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit
nimmt eine Magd die beiden Hämmer und trommelt auf dem Brettchen.
Die weithin schallenden Töne rufen das Gesinde zu Tisch.
Rätsel: Im Ratlebenschen Dom, da steit 'ne gele Blom, wer de gele Blom
will pflücken, de mut den ganzen Dom terdrücken.*)
Der Hansjochenwinkel.
Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land,
in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans Joachim,
kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname übertrug sich
der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt. Weil
die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be-
wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte
und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der,
welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen-
winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels
waren Wenden.
Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor-
zeit. Wann und von wem diese Grabstätten, kurz Hünengräber, erbaut sind,
weiß niemand zu sagen. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor
Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf eiuem Hügel setzte man
in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte den Boden mit
Steinplatten oder Ton. Über die senkrecht stehend»» Steine fügte man gewaltige
Decksteine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze
und Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach
unterscheidet man Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Bronzezeit
und Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über
30 m lang und 9 m breit.
*) Das Ei.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz,
Blick weilerschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen.
Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Lause
der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Worum war die
Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in
den ältesten Zeilen ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und
er eine Brenge Höhlen enthielt, die zu größeren Räumen ausgemeißelt
werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir
besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit
Nummern oersehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden
Negeusteiu,
wir eine• Anzahl Kammern, die oon den Diemtleuten der Burg als
Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen
standen die Pserde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein-
gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir ans
die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer
wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die
Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem
Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein-
zimmer genannt. Aus einem Durchgänge gelangen wir in die Burg-
kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
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Die Höhen. 55
Die Türen und Fenster haben die Forin von großen Rundbogen. Da,
wo der Fußboden erhöht erscheint, stand der Altar, auf dem der Burg-
kaplan die Messe las. Gegenüber von dein Eingange der Kapelle liegt
ein größerer Raum, der als Rittersaal bezeichnet wird. Erhellt wird er
durch ein auf der Nordseite eingehauenes Fenster. Sieht man vom Fenster
nach unten, so blickt man in die schwindelnde Tiese. Den nächsten Raum
nennt man das Zimmer der Burgfrau. Eine Tür wird vom Führer
geöffnet, und wir treten in das Burgverließ mit der Folterkammer ein.
Der Führer zündet die Laterne an und leuchtet in einen 20 in tiefen
Schacht. Wer in diesem Burgverließ gefangen saß, war unrettbar verloren.
Am oberen Rande liegen eine Reihe Totenschädel und Beinknochen. Woher
mögen diese sein?
Eingangstor, Mauerreste und Teile des Wallgrabens lassen er-
kennen, daß der Regenstein früher eine Festung war. An einem Steine
finden wir sogar noch einen ausgearbeiteten Adler. Welchem Staate
mag demnach diese Festung angehört haben? Sie wurde von dem
Großen Kurfürsten erbaut. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges war
sie längere Zeit in dem Besitze der Franzosen, die von hier aus das
umliegende Gebiet sehr bedrückten. Friedrich der Große entriß später den
Franzosen die Festnng. Bei der Eroberung wurden die Mauern bis zum
Erdboden niedergerissen. So steht die Ruine Regenstein heute noch da.
Dort, wo früher die Ritter trotzig in das Land hinabschauten, dort, wo
sväter Soldaten die Festung bewachten, sehen wir heute an sonnigen
Tagen fröhliche Harzwanderer. Durch das, was wir gesehen und was
wir gehört haben, ist uus ein Stück vergangener Zeit in die Erinnerung
gerufen worden.
e) Die herrliche Aussicht vom Regenstein.
Ehe wir uus treunen, genießen wir vom höchsten Punkte noch die
herrliche Aussicht. Wir wenden uns nach allen Richtungen. Im S. sehen
wir Blankenburg und dahinter die Teufels mau er. Über alle Berge
und Hügel erhebt sich im Sw. das Haupt des 1140 in hohen Brockens,
das oft vom Nebel umhüllt ist. Im N. und O. blicken wir in die weite
Ebene. Durch das Fernglas erkennen wir Quedlinburg mit seinem
hochragenden Schloß und Halberstadt mit den weißen Türmen des
Domes.
Wir scheiden vom Regenstein. Unvergeßlich werden uus diese genuß-
reichen Stunden bleiben; gern werden wir oft davon plaudern.
3. Spiegelsberge und Hoppelberg.
Nahe bei der Stadt Halberftadt erheben sich die Spiegelsberge.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts lagen sie noch als kahle Felsen
da. Jetzt sind sie mit herrlichen Wald- und Gartenanlagen geschmückt.
Den Grund dazu legte der Domherr Werner von Spiegel, nach dem die
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Werner_von_Spiegel
„O Leipzig, freundliche Lindenstadt,
Dir ward ein leuchtendes Ehrenmal!
So lange rollet der Jahre Rad,
So lange scheinet der Sonnenstrahl,
So lange die Ströme zum Meere reisen,
Wird noch der späteste Enkel preisen
Die Leipziger Schlacht."
Die Weiße Elster tritt nun wieder (oberhalb Schkeuditz)
in den Reg.-Bez. Merseburg ein und mündet unterhalb der
Stadt Merseburg in die Saale.
Zwischen der Saale und der Weißen Elster auf dem Wege
von Weißenfels nach Leipzig, liegt das Schlachtfeld von Groh-
Görschell, wo am 2. Mai 1813 die preußischen Freiheitskämpfer
im Verein mit den Russen die erste größere Schlacht gegen die
Franzosen zu bestehen hatten. Zur Erinnerung daran ist eine 25 m hohe
Säule aus Eisen errichtet. Sie trägt die Inschrift: „Die gefallenen Helden ehrt
dankbar König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden! Den 2. Mai 1813."
Eine Stunde entfernt liegt Lützen, wo im dreißigjährigen
Kriege der Schwedenkönig Gustav Adolf am 6. November 1632
seinen Sieg über Wallenstein mit dem Tode erkaufte. Auf dem
Schlachtfelde ist ihm aus Gußeisen ein turmartiges Denkmal errichtet.
Nachdem die Saale die Weiße Elster aufgenommen hat, er-
reicht sie Halle. Dies ist nach Magdeburg die wichtigste Stadt
in der Provinz. Es ist auch eine sehr alte Stadt Schon Karl
der Große (768—814) ließ hier zum Schutze gegen die Wenden
die Burg „Halla" erbauen. Kaiser Otto I. schenkte es später dem
Erzbistum Magdeburg. Von dem Alter der Stadt zeugen schon
ihre engen und krummen Straßen. Dasür sind aber auch die
Straßen, welche erst in neuerer Zeit angelegt sind, besonders in
der im Südosten gelegenen Königsvorstadt, schön und regel-
mäßig. — Die Einwohnerzahl von Halle beträgt 116 000. Sie
hat sich in den letzten 40 Jahren um mehr als das Doppelte vermehrt.
Das haben besonders die Eisenbahnen bewirkt, die von hier aus
nach 7 verschiedenen Richtungen hingehen und durch die der
Handel und Verkehr in Halle einen großen Aufschwung erhalten
hat. Von besonderer Wichtigkeit sind namentlich der Handel mit
Getreide und die Zucker- und Stärkefabrikation. — Berühmt ist
die Hallenser Saline. Sie liefert jährlich an 200000 Etr. Salz.
Die am Salzwerk beschäftigten Arbeiter werden hier „Halloren"
genannt. Ihre Eigentümlichkeiten in Sitten und Kleidung lassen
sie leicht als Nachkommen eines fremden Volksstammes erkennen.
Wahrscheinlich stammen sie von den Franken ab, die hier die Burg
„Hallct erbauten. — In Halle ist ein Landgericht. Halle ist
auch Sitz einer Ober-Postdirektion und eines Oberbergamtes.
Letzteres ist in Sachen des Bergbaus und der Salinen die oberste Behörde
für die Provinzen Sachsen, Brandenburg und Pommern. — Bedeutenden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Karl Otto_I.
30 Das Land zwischen Elbe und Ohre.
Osterbnrg). Die Deutschen bauten ihre Dörfer messt geradlinig an die
Straße oder planlos an viele Wege. Die altmärkischen Städte sind alle
deutschen Ursprungs, sie entstanden bei den Burgen. Das sächsische
Wohnhaus war ein langer Fachwerkbau. Wohn- und Wirtschaftsraum
befanden sich unter einem Dache. Die Spitze des Hausgiebels war meist
mit einem geschnitzten Pferdekopfe geschmückt. Bei dem fränkischen Gehöfte
lagen die Wohn- und Wirtschaftsgebäude gesondert. Die Giebelspitze über-
ragt häusig ein Balken mit einem Sterne. In einzelnen Wischeorten
vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen (40 x 25 cm), zu dem zwei
Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke. Das Brett hängt neben der
Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit nimmt eine Magd die beiden
Hämmer und trommelt auf dem Brettchen. Die weithin schallenden Töne
rufen das Gesinde zu Tische.
Rätsel: Im Ratlebenschen Dom, da steit 'ne gele Blom, wer de gele Blom
will pflücken, de mut den ganzen Dom terdrücken.*)
Der H a n s j o ch e n w i n k e l.
Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land,
in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans
Joachim, kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname über-
trug sich der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt.
Weil die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be-
wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte
und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der,
welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen-
Winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels
waren Wenden.
Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor-
zeit. Wann und vou wem diese Grabstätten, knrz Hünengräber, erbaut sind,
weiß niemand zu sageu. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor
Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf eiuem Hügel setzte man
in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte deu Boden mit Stein-
platten oder Ton. Ueber die senkrecht stehenden Steine fügte man gewaltige Deck-
steine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze und
Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach unter-
scheidet mau Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Brouzezeit und
Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über 30 m
lang und 9 m breit.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Deutsche oder Germanen. Sie
waren zuerst Heiden und wurden durch Karl den Großen zum Christentums geführt
(800). Er nannte unser Land die Nordmark. Später erhielt diese den Namen
Altmark.
Zur Zeit Karl des Großen drangen slavische Völker, die Wenden, von tr-
über die Elbe vor und setzteu sich iu der Altmark fest. Zwischen ihnen und unseren
Vorfahren entbrannten heiße Kämpfe, und Jahrhunderte schien es, als sollten die
heidnischen Fremdlinge Sieger bleiben. Allein unter deu Kaisern Heinrich I- und
Otto I. (Hermann Billung) und später unter den: Markgrafen Albrecht dem Bären
*) 1ä Zve
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Blom Blom Hans
Joachim Winkler Karl Karl Karl Heinrich_I- Heinrich Otto_I. Hermann_Billung Albrecht Albrecht
Fünfter Ab-schn Ltt,
S34
Toscana, das diesen Namen zu der Lango-
barden Zeiten erhielt, wurde von Carl dem Gr. zu
einem Herzogthume erhoben, von' Ludwig dem,
Frommen aber in mehre Marken getheilt, dessen
Grafen ihre Würde erblich machten. -- ri6c> unter-,
warf sich Friedrich I. (S. iz8> das Land,, nicht ohne
den Widerspruch der pabstlich gesinnten und frey-
beltliebenden Städte, an deren Spitze Florenz
stand, wahrend Pisa und wenige andere dem Kai-
ser anhingen. Auch hier begann der Kampf dev
Welfen und Gi bellinen, in welchem die Macht
und Blüthe der St. sichtbar zunahmen. — Unter
den entstandenen Freystaaten wurde Florenz am
blühendsten- — 1737 kam das Land an das Haus
Oestreich, dem es in dem pariser Frieden 1814 zu-
rückgegeben ist. Der jetzige Großherzog ist Ferdi-
nand in., ein Bruder des östreichischen Kaisers..
Die wichtigsten Städte des Landes sind: Florenz
zwischen Bergen , die mit Oelbäumen und Weinstö-
cken besetzt sind. Von dem Arno wird die St. m
zwey Theile getheilt. — Statt der Glasfenster hat
man in vielen Häusern Papierfenster. Unter den
merkwürdigsten Gebäuden der St. sind am sehens-
werthesten: die schöne mit Marmor überkleidete Ma-
rienkirche und der Pallast Pitti, mit 900 Zimmern
und einer Gemäldesammlung. Man fertigt hier viele
Seidenwaaren und künstliche Blumen. — Bey dem
Flecken Pietra Mala ist eine Stelle, wo bestän-
dig ein Feuer brennt, das oft 6 Fuß hoch auflodert
und durch den heftigsten Regen nicht ausgelöscht
werden kann. Die Einw. nennen es das Gottes-
feuer. Es wird von dem Berg öl unterhalten,
womit der Boden überall durchdrungen ist. — Pisa,
auch am Arno, hat gerade, breite Straßen und
warme Bader. Auf dem Domplatze steht der 188 F.
hohe hängende Thurm. Wenn man oben ein Bley-
gewicht herabläßt, so fällt es 15 F. von der Grund-
mauer des Thurmes nieder. Der Kirchhof neben der
Domkirche heißt das heilige Feld, weil man die
Erde zu demselben zur Zeit der Kreuzzüge auf Schift
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Extrahierte Personennamen: Carl Ludwig_dem Ludwig Friedrich_I. Arno Arno
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Haus
Oestreich Domkirche
Die außereuropäischen Länder.
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Aegypten ist das Land, wo zuerst der Acker-
bau aufblühete und die ersten wichtigen Erfindun-
gen gemacht wurden. Schon zu Josephs Zeiten
(1800 v. Ch.) war hier ein gebildeter Staat, der
von einem mächtigen Könige oder Pharao regiert
wurde. Das Land war so reich an Getraide, daß
es auch die Nachbarländer damit versorgen konnte. —
Mehrere der folgenden Könige stifteten sich da-
durch dauernde Denkmäler, daß sie hohe Gebäude
von Ziegelsteinen sich zu Begräbnißplatzen aufthür-
men ließen, welche Piramiden heißen, von 800
F. hoch, und unten 710 F. lang und breit sind,
oben aber spitz zulaufen. Tausende ihrer Untertha-
nen mußten jahrelang an diesen Riesenwerken ar-
beiten, da man die Steine meilenweit aus dem ara-
bischen Gebirge herbeischaffen mußte. — Die alten
Aegypter hatten früh schon eine Bilderschrift
(S. 48 ) und verstanden die feinste Leinewand,
und aus der Papierpflanze das erste Papier zu
machen. Ihre Religion war ungereimt, indem sie
Thiere, vorzüglich den Ochsen anbeteten; darum
ließen sich die Israeliten, des wahren Gottes verges-
send, von Aaron ein goldenes Kalb machen. Bes-
ser waren ihre Gesetze, die eines jeden Leben und
Eigenthum sicherten. — Um 500 vor Ch. Geburt
wurde Aegypten von fremden Völkern, zuerst von
den Persern unterworfen, und nun hörte im Lande
manche gute Einrichtung auf, obwohl die Aegypter
auch nun erst mit fremden Völkern in Verbindung
kamen und dadurch gebildeter wurden. — Jetzt ist
dieß Land eine türkische Provinz. Die alten
Einw., die Kopten, leben vom Ackerbaue. Sie
sind Christen. Die Hptst. ist Cairo am Nil, mit
Zoo Moscheen, eine reiche Handelstadt, obwohl die
meisten H. nur aus Lehm und schlecht gebauet sind.
Bey der St. findet man aus der alten Zeit noch
mehrere Piramiden. — Die Provinz Fajum,
wie Cairo in Mittelagypten, wird durch den Jus-
sufs-Kanal bewässert, der von dem Joseph,
Jacobs Sohne, angelegt seyn soll. Sie.gleicht ei-
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